Der wilde Würfel
Mit Kugeln lässt sich würfeln – zumindest mit dem „Wilden Würfel“. Und dabei trainieren die Grundschulkinder fast nebenbei das Erfassen unterschiedlicher Mengen.
Zählen lernen mit dem Wilden Würfel
Die kleinen sichtbaren Kugeln in den Würfelfenstern aus Plexiglas sind das Besondere am Wilden Würfel. Die Kugeln ordnen sich bei jedem Würfelvorgang neu und unterschiedlich an. Dadurch wird die Erfassung von Mengen „wie nebenbei“ trainiert – und es macht auch noch Spaß.
Den Wilden Würfel gibt es in zwei Größen: der kleinere ist geeignet für Gruppen- oder Partnerarbeit an Tischen; steht genügend Platz zur Verfügung, lässt sich der große wunderbar über den Boden werfen.
Einführung in die Kombinatorik
Die Kinder üben jedoch nicht nur das Zerlegen und Summieren von Zahlen, sondern erhalten auch einen Einblick in die Kombinatorik.
Durch systematisches Ausfüllen einer Tabelle und die anschließende Auswertung erfolgt auf grundschulgerechtem Niveau eine Einführung in Arbeitstechniken der Mathematik:
- Aus welchen Zahlen lassen sich die Summen von 2 bis 12 bilden?
- Bei welcher Zahl gibt es die meisten Kombinationsmöglichkeiten?
- Warum nehmen die Möglichkeiten bis zur Zahl 7 zu und dann wieder ab?
Bei dem Zufallsexperiment mit zwei Würfeln oder zwei Durchgängen mit einem Würfel ergeben sich 36 Möglichkeiten. Beide Augenzahlen werden getrennt gezählt. Daraus folgt, dass die Wahrscheinlichkeit, das Ergebnis 2 und 12 zu würfeln, am kleinsten, die 7 zu würfeln am größten ist.
Das Wichtigste zum Wilden Würfel auf einen Blick
Der Wilde Würfel erfordert die Erfassung von Mengen in sich ständig verändernden Anordnungen.
Jede Seite des Würfels ist mit 16 Vertiefungen ausgestattet, in die die Kugeln mit den Zahlen 1 bis 6 unterschiedlich platziert werden können. Nach jedem Wurf entstehen neue Teilgruppen von Kugeln.
Die Spieler erlangen ein Verständnis dafür, wie Mengen gebildet oder aufgeteilt werden können. Darüber hinaus lernen sie, Teilgruppen zu kombinieren und einfache mathematische Operationen auszuführen.
Kostenloses Arbeitsblatt zum Wilden Würfel
Hier trainieren die Schülerinnen und Schüler Anhand von Additionsaufgaben sowohl die Zerlegungsmöglichkeiten von Zahlen als auch die simultane Erfassung unterschiedlicher Mengen.
Das Arbeitsblatt kann – je nach Anzahl der vorhandenen Würfel – in Partner- oder Gruppenarbeit bearbeitet werden. Jede Partei erhält eine Kopie des Arbeitsblatts. Benötigt wird mindestens ein Wilder Würfel, den jede Mannschaft jeweils zweimal würfeln darf.
Neue Ideen für den Wilden Würfel
Der Wilde Würfel ist ein echter Tausendsassa. Er bringt nicht nur in den Matheunterricht der Grundschule Abwechslung, sondern beispielsweise auch in den Deutschunterricht. Und er unterstützt den Bewegungsdrang der Kinder.
Rechnen mit Bewegung – da geht was ab
Hier eine Idee, wie sich der „große“ Wilde Würfel einsetzen lässt, wenn die Kinder unruhig werden und somit Auflockerung und Bewegung angesagt sind. Mit diesem Vorschlag lassen sich prima Addition und Subtraktion in der 1. bis 3. Klasse üben.
Die Kinder bilden Kleingruppen von ca. vier Kindern. Sie stellen sich ungefähr im Quadrat (oder Kreis bei mehr als vier Kindern) auf und werfen sich einen Wilden Würfel zu. Es wird immer die Zahl vorgelesen, die sich beim Würfelbild oben befindet, nachdem der Würfel aufgefangen wurde.
Die Zahl wird laut gesagt und mit der Zahl des Vorgängers addiert. Wer hat als erstes die Zahl 20 (oder auch höher) erreicht? Nun muss die Gruppe von der Zahl 20 (oder auch höher) herunterrechnen. Welche Gruppe ist zuerst genau bei Null?
Begriffe raten mit dem Wilden Würfel
Auch im Deutschunterricht lässt sich der Wilde Würfel sinnvoll einsetzen. Mit dieser Idee wird locker und in methodisch abwechslungsreicher Form der Sprachgebrauch gefördert und vertieft. Möglich ist das über alle Klassenstufen der Grundschule hinweg, da du mit der Auswahl der Begriffe den Schwierigkeitsgrad selbst festlegst.
Zur Vorbereitung legst du mehrere Zettel an, auf denen die Wörter stehen. Es bietet sich an, Wörter passend zu Unterrichtsthemen zu wählen (Thema, Jahreszeiten, Wortarten, Lernwörter ...).
Bei dem Spiel geht es darum, einen gesuchten Begriff vor der Klasse so vorzutragen, dass dieser möglichst erraten wird. Dafür darf ein freiwilliges Kind einen Zettel ziehen, auf dem das Wort steht. Die Schülerin oder der Schüler würfelt mit dem Wilden Würfel und wählt die Aufgabe entsprechend der Augenzahl:
Augenzahl | diese Aufgabe muss ausgeführt werden |
1 | Begriff pantomimisch (ohne Sprache) darstellen |
2 | mindestens 2 Reimwörter nennen |
3 | Begriff an die Tafel malen |
4 | mit nur 4 anderen Wörtern umschreiben, ohne das gesuchte Wort zu nennen |
5 | 5 Fragen der Klasse mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten |
6 | Joker: aus 1-5 auswählen |
Genau hinschauen: Symmetrien mit dem Wilden Würfel bilden
Entwerfe eine Darstellung nach dem Muster (2 x 4 Spalten und 4 Zeilen). Du kannst entweder ein Blatt vorbereiten oder auch spontan im Unterricht ein Tafelbild erstellen – je nachdem, wie du das folgende Spiel in den Unterricht einbinden möchtest.
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x | x | ||||||
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Hinweis: Die eingetragenen "x" in der Tabelle sind nur ein Beispiel für ein Würfelbild, das sich mit der Zahl 6 ergeben könnte.