• Service-Hotline
  • 0 71 81 - 60 03 0
  • Von Pädagogen entwickelt
  • Bis zu 5 Jahre Garantie
  • Persönlicher Ansprechpartner
  • Individuelle Betreuung
  • Versand nur innerhalb Deutschlands

    Trauer und Tod in der Kita

    Trauerndes Kind mit Teddybär

    Die ersten Schritte nach dem Trauerfall

    Mit großer Hilfe der Kirchengemeinde und dem örtlichen Pfarrer wurde vieles in den ersten Tagen nach dem Tod der beiden Kinder bewegt. Noch vor dem ersten Kita-Tag, nach der Todesnachricht, trafen sich alle Erzieherinnen und der zuständige Pfarrer in der Kirche zu einem gemeinsamen Trauern und um die weitere Vorgehensweise im kommenden Kita-Alltag zu besprechen.

    Am nächsten Werktag gab es einen einfühlsamen Brief an die Eltern, es wurde morgens ein kurzer Gottesdienst gehalten, bei dem die Kitakinder von dem Tod der beiden erfuhren. Im Gottesdienst wurde für jedes der verstorbenen Kinder auf dem Altar eine Kerze angezündet. Ein schwarzes Holzherz wurde auf den Boden gelegt, hier durfte jedes Kind ein angezündetes Teelicht darauf stellen und aus bereit gestellten Wiesenblumen konnte eine Blume dazu gelegt werden. Es wurden bekannte Lieder gesungen (Vergiss es nie, Gott hält die ganze Welt in seiner Hand ...) und verschiedene passende Gebete gesprochen.

    Uns Erzieherinnen war wichtig, dass wir den Kindern nichts verheimlichen, aber auch die genauen Umstände der Todesursache nicht beschrieben haben. In den darauffolgenden Wochen waren Gespräche mit Eltern, wie mit den Kindern das Allerwichtigste. Sich Zeit nehmen um über das Erlebte zu sprechen, auch wenn keine Antworten gefunden wurden, half uns allen dies zu verarbeiten.

    Mit vielen Dingen unterstützten wir die Kinder in ihrer Trauerbewältigung:

    Ein Gedenktisch im Foyer der Kita, geschmückt mit Fotos der beiden Kinder, Kerzen, Blumen. Dort konnten auch gemalte Bilder, Kuscheltiere etc. abgelegt werden. Nach ca. 6 Wochen wurde der Gedenktisch abgeräumt, dafür wurde auf dem örtlichen Friedhof ein kleines Steinherz mit dem Namen der Kinder aufgestellt. So hatten die Kinder wieder einen Ort, zu dem sie ungestört Zugang hatten, wenn sie ihrer Trauer erneut begegneten.

    Kind verarbeitet Trauer durch Malen

    Bilder als Mittel der Trauerbewältigung

    Wir schauten gemeinsam Bilderbücher (Pele und das neue Leben, der kleine Gärtner ...) an. 

    Ganz wichtig war das Malen in dieser Zeit danach. Viele Bilder kamen in ein Trauerbuch (ähnlich wie ein Kondolenzbuch), das die Kinder immer wieder anschauen und die einzelnen Bilder kommentieren konnten. 

    Ein Beispiel dazu - Ein Junge malte ein Feuerwehrauto mit einer sehr langen Leiter bis zum Himmel. Nachdem wir nachgefragt hatten, bekamen wir zur Antwort:

    „Wenn wir alle Feuerwehrleitern aus der ganzen Welt zusammenbinden, dann können wir die beiden wieder vom Himmel holen.“

    Unterstützung für Eltern zum Thema Trauer und Tod

    Eltern hatten sehr viel Fragen:

    • Soll ich meinem Kind davon erzählen?
    • Wieviel genau erzähle ich meinem Kind?
    • Was kann ich meinem Kind zumuten?
    • Wie gehe ich als Erwachsener damit um?
    • Und, und, und...

    Für diese vielen Fragen der Eltern und deren große Unsicherheit im Umgang mit diesem Thema konnten wir noch in der ersten Woche nach dem Tod der beiden Kinder eine Referentin (Palliativ-Care-Fachkraft vom Hospizdienst) zum Thema „Mit Kindern über Leid und Tod sprechen“ gewinnen. 
    Durch den Vortrag konnten Eltern viele gute Tipps und Hinweise für sich selbst und ihre Kinder mitnehmen, wie man mit der Trauer, dem Schmerz und der Fassungslosigkeit umgehen kann. Auch für uns Erziehr:innen gab es dadurch viel innere Stärkung im Umgang mit allen Fragen und der eigenen Trauer! Dies gab uns auch wiederum Sicherheit und Standfestigkeit im Umgang mit öffentlichen Medien. 

    Von der Referentin gab es Adressen bei denen man sich Hilfe holen konnte und Buchvorschläge. Es wurde im Vortrag nochmals betont,
    dass man Kinder nicht davor bewahren soll, dem Tod zu begegnen. Sie haben Fragen, die ehrliche Antworten verlangen. Der Tod gehört zum Leben dazu, so schwer das auch ist.
    Transparente Liebensbriefe zur Trauerbewältigung

    Briefe als Mittel der Trauerbewältigung

    Die Referentin betreute die beiden Gruppenerzieherinnen noch einige Zeit lang mit Gesprächen und Hilfestellungen auf sehr einfühlsame, souveräne Weise. 

    Eine Idee, um das Thema abschließen zu können, war bei diesen Gesprächen, einen Brief an die Kinder in ein Heft zu schreiben und dieses dann symbolisch für immer zu zuschlagen. 

    In dieser Zeit merkten wir Erziehrinnen auch, dass Kinder anders als wir Erwachsene trauern

    Sie sind in einen Moment fröhlich, toben und lachen, im anderen sind sie niedergeschlagen und brechen in Tränen aus. Sie springen sozusagen in die Trauer hinein und auch wieder heraus. Manchmal merkt man den Kindern gar nichts an, der Schock über den Tod ist so groß, dass sie einfach weiter „funktionieren“. 

    Gerade dann ist es wichtig, ein Stück „Normalität“ zu leben, eine trauerfreie Zone zu haben, auch wenn wir Erwachsene, dies als falsch empfinden. Ein Stück Normalität konnten wir den Kindern in der Kita bieten. Dies ist ihr zweites Zuhause, ein Ort an dem sie sich sicher und geborgen fühlen.

    Was haben wir Erzieherinnen mitgenommen aus dieser schweren Zeit?

    Es war wichtig mit den Kindern und Eltern offen und ehrlich über den Tod und den damit verbundenen Gefühlen zu reden und sich den Fragen zu stellen, auch wenn keine Antworten gefunden werden konnten. Viel Zeit für Gespräche zu haben, war ein großer Aspekt, um wieder Hoffnung aufkeimen zu lassen. Rituale (wie der Gottesdienst, Kerzen anzünden, Gebete sprechen ...) und ein Ort, an dem die Trauer zum Ausdruck gebracht werden konnte, spielten bei der Bewältigung eine große Rolle.

    Überwältigt waren wir von der Hilfsbereitschaft von Jugendamt, Rotem Kreuz und Privatpersonen. Entsetzt waren wir jedoch über die Dreistigkeit von den öffentlichen Medien!

    Uns Erzieherinnen hat der christliche Glaube in dieser Zeit getragen, die Hoffnung der Auferstehung und der Geborgenheit bei Gott!

    Unsere Empfehlungen

    Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

    • Service-Hotline
    • 0 71 81 - 60 03 0
    • Von Pädagogen entwickelt
    • Bis zu 5 Jahre Garantie
    • Persönlicher Ansprechpartner
    • Individuelle Betreuung
    • Versand nur innerhalb Deutschlands