Eine sorgfältige Planung des Kita Waschraums ermöglicht kreative Gestaltungsideen
Sowohl bei Neubauten als auch beim Umbau gibt es bei sorgsamer Planung vielfältige Möglichkeiten mit kreativen Gestaltungsideen und durch den Einsatz verschiedenster Materialien außergewöhnliche und kindgerechte Lösungen zu erzielen, die allen pädagogischen Ansprüchen genügen.
Ein wichtiger Aspekt bei der Kita Waschraumplanung ist die Belichtung. Natürliches Tageslicht schafft Sicherheit und regt die Kreativität und die Sinne an: Wasserexperimente können genau beobachtet werden, physikalische Erfahrungen wie Verdrängung und Schwerkraft werden sicht- und erlebbar.
Gute Belüftung, ausreichend Bewegungsraum, Wärme und eine wohnliche Atmosphäre kombiniert mit sicheren, pflegeleichten und hygienischen Oberflächen sind weitere wichtige Voraussetzungen, um einen positiven Lernprozess anzukurbeln.
Sicherer Badespaß in der Kita
Als Kita Dusch-, Plansch-, Bade- und Erlebnisbereich haben sich lagunenartige, gemauerte Wannen ebenso praxistauglich erwiesen wie in den Boden eingelassene oder ummauerte Duschtassen (38 cm tief, mind. 1 m x 1 m breit). Ist ausreichend Platz vorhanden, sind zwei Wannen ideal. Die gemauerten Umrandungen dienen als bequeme Sitz- oder Spielflächen.
Mehrere Brauseschläuche und Wasserentnahmestellen sind vorteilhaft. Die Kinder bekommen so die Möglichkeit, selbständig zu agieren und sich mit unterschiedlichen Wasserbehältnissen wie Eimern, Spritzen und Trichtern gleichzeitig zu beschäftigen.
Um Verletzungsgefahren auszuschließen, sollten keine herausragenden Wasserhähne in für die Kinder erreichbarer Höhe installiert werden. Ebenso müssen scharfkantige Ecken und rutschige Beläge vermieden werden.
Für überschüssiges Wasser empfiehlt sich ein Bodenablauf. Große Spiegel aus Sicherheitsglas ermöglichen das Betrachten und Entdecken des eigenen Körpers und lassen kleine Räume größer erscheinen. Gläserne Duschabtrennungen oder Wände sollten möglichst vermieden werden, da sie leicht übersehbare Barrieren darstellen.
Eine leicht schräge Wand als Staffelei, auf der mit Papier- oder Folienrollen gearbeitet werden kann, ist ebenso hilfreich wie ein großes Ausgussbecken in Erwachsenenhöhe.
Als Waschbecken empfehlen sich lange Waschrinnen oder mittige Waschinseln in niedriger Höhe (max. 45 cm). Alternativ können mehrere einzelne Waschtische auf Lücke angebracht werden, so dass die Kinder von drei Seiten an die „Wasserstelle“ herantreten und sich begegnen können. Anstatt der herkömmlichen Waschbecken haben sich auch lange Wasserrinnen bewährt. Diese sollten in unterschiedlicher kindgerechter Höhe (max. 45 cm) oder mittig je Waschinsel montiert werden.
Eine Fußbodenheizung für die „Nackedeis“ und das „Barfußlaufen“ ist wünschenswert und für ein sinnliches Erleben ein absolutes Muss.
Rutschhemmender Fliesenbelag verträgt sich zwar gut mit jeder Fußbodenerwärmung, ist allerdings auch sehr hart. Als weicher, angenehmer und ebenso rutschhemmend, hat sich Kautschukbelag erwiesen, der gegenüber den Fliesen wesentlich ungefährlicher für die Kinder ist.
Wickeltische mit Haltestange zum Stehen mit herausziehbarer Treppe, damit die Kleinen die Wickelfläche selbständig erreichen können, sind wichtig - ebenso wie mehrere, enger angeordnete Baby-WCs (26 cm hoch) ohne Trennwände.
Zahnbürsten, Handtücher und große Badetücher sollten für die Kinder gut erkennbar und ohne fremde Hilfe erreichbar sein. Als großflächige Wandbekleidung im Nassbereich hat sich farbiges bruchsicheres Glas bewährt, da verschmutzte Fugen vermieden werden.
Um Verbrühungen vorzubeugen, darf das Wasser an den für Kinder frei zugänglichen Entnahmestellen eine Temperatur von 38°C nicht übersteigen. Ein Thermostat kann hier behilflich sein. So steht einem sicheren und erlebnisreichen Erfahrungs- und Lernraum nichts mehr im Wege.