Bildungs- und Entwicklungsbereich: Spiele und Puzzles
Kinder brauchen Spiele und Puzzles, um Erlebtes zu durchdenken und sich auszuprobieren
In jeder Kultur ist das Kinderspiel zu Hause, jedes Kind „muss” spielen. Spielen ist Lernen. Im Spiel verarbeitet ein Kind Eindrücke und Erfahrungen. Spiel ist jedoch nicht nur rezeptiv verarbeitend, sondern auch produktiv schöpferisch. Im Spiel schafft ein Kind Bedingungen, unter denen sich verschiedenste Lebenserfahrungen miteinander verbinden lassen. Es probiert aus, was es in seinem Umfeld wahrgenommen hat, durchdenkt Erlebtes und testet es in immer neuen Zusammenhängen und Möglichkeiten.
Spiel beinhaltet Realitätsbewältigung. Kinder brauchen Spiel, um ihre Vorstellungen und die Realität miteinander zu versöhnen. Sie probieren die neu entstehenden Wirklichkeiten aus und stellen spielend fest, welche Konsequenzen sich daraus ergeben könnten. Schon in seinen ersten Lebensmonaten beherrscht ein Kind zwei wesentliche Grundbausteine spielerischen Handelns: einfache Formen der Nachahmung und die handelnde Erforschung von Zusammenhängen.
Spiel ist frei und spontan
Das Spiel muss vom Kind ausgehen. Das Kind braucht die Kontrolle über seine Aktivität, um Interesse und Sinnhaftigkeit des Spiels nicht zu verlieren. Im Spiel wendet sich das Kind seiner Um- und Mitwelt freiwillig zu und verfügt selbst darüber, wie weit und auf welche Weise es sich auf diese einlässt. Die Initiative für die Gestaltung eines wechselseitigen Spiels sollte dabei immer dem Kind überlassen bleiben.
Die Spielart kann sich ständig wandeln – von einer kleineren zur größeren Gruppe. Spiele sind die tätige Auseinandersetzung des Kindes mit seiner inneren und äußeren Umwelt und ein „Begreifen” von Zusammenhängen mit allen Sinnen: Ein Kind im frühesten Lebensalter kommt vom Greifen des Spielzeugs über das Ausprobieren zu einem Verstehen der elementaren physikalischen Gesetze (z. B. der Schwerkraft) bis hin zum Konstruktionsspiel (z. B. erbauen von Gebäuden). Um zum Begriff des Denkens zu kommen, muss ein Begreifen im Physisch-Sinnlichen vorausgehen - also vom Greifen zum Begreifen.