Bildungs- und Entwicklungsbereich: Sozial-Emotionale Entwicklung

Sozial-Emotionale Entwicklung bei Kindern

Kinder entwickeln untereinander und mit Erwachsenen Fähigkeiten, sich als Person zu erleben, ihre Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken. Sie erlernen im Umgang miteinander soziale Verhaltensweisen und die Fähigkeit, ihre Beziehungen zu anderen Menschen kompetent zu gestalten.

Die emotionale Entwicklung eines Kindes geschieht in Verbindung mit anderen Entwicklungsbereichen wie Wahrnehmung, Sprache, Denken oder Bewegung. Von Geburt bis zum 3. Lebensjahr steht das Entdecken der Welt durch sensomotorisches Handeln im Vordergrund. So können Kinder ihr ICH entwickeln und ihre Bedürfnisse regulieren lernen. Parallel bauen sie Beziehungen auf zu ihren direkten Bezugspersonen und treten aktiv in die Interaktion.

Sozial-Emotionale Entwicklung vom 3. bis 6. Lebensjahr

Im 3. bis 6. Lebensjahr werden die sinnlichen Erfahrungen genutzt und weiterentwickelt. Kinder erkennen mehr, sich selbst von anderen zu unterscheiden. Sie fordern Autonomie und Selbstständigkeit ein.

Durch das soziale Umfeld lernen sie sich selbst zu steuern und die Perspektive des anderen zu verstehen. Diese Empathie bedeutet, sie können eigene und andere positive wie negative Gefühle wahrnehmen und entsprechend reagieren. Mit der Selbsterkenntnis wächst die Geschlechtsidentität und deren Verhaltensmuster als Mädchen bzw. Junge.

Sozial-Emotionale Entwicklung ab dem 6. Lebensjahr

Ab dem 6. Lebensjahr haben die Kinder gelernt, ihre physischen und psychischen Bedürfnisse zu befriedigen. Sie kooperieren im sozialen Umfeld, in dem sie die Regeln kennen und einhalten. Ihr Selbstbild ist gefestigt und ihre Konzentration und Ausdauer sind trainiert, um eine übertragene Aufgabe ohne Ablenkung zu bewältigen.

Grundlage für soziales Lernen und für ein gelingen des Zusammenlebens in unserer vielfältigen Gesellschaft sind gemeinsam geteilte Überzeugungen und Werte. Das Kind erfährt hierdurch verlässliche Bindungen: „Ich bin willkommen, ich bin wichtig, ich erkenne andere an, ich wirke und kann etwas bewirken.” Die Kinder lernen partnerschaftlich, gewaltfrei und gleichberechtigt miteinander umzugehen. Sie können Konflikte und unterschiedliche Meinungen nach demokratischen Regeln austragen. Sie lernen, anderen das gleiche Recht zuzugestehen wie sich selbst und Rücksicht zu nehmen. Alltagssituationen geben den Erwachsenen ausreichend Anlässe, um mit den Kindern über ihre Emotionen zu sprechen oder sie mit kreativen Mitteln auszudrücken. (Rollen-) Spiele und Kinderliteratur sind weitere Möglichkeiten Emotionen auszuprobieren.