Bildungs- und Entwicklungsbereich: Ästhetische Entwicklung

Ästhetische Entwicklung bei Kindern

Der Begriff „Ästhetik“ ist die Weiterentwicklung bzw. Vertiefung der (Sinnes-) Wahrnehmung und die Lehre von Schönheit und Harmonie in Natur und Kunst. Ästhetische Erfahrungen sind authentisch, sie können nicht aus zweiter Hand bezogen werden.

Erwachsene schaffen für Kinder die Freiräume zum Entdecken und Experimentieren zum einen im kreativen Umgang mit Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten und zum anderen, um musische Erfahrungen machen zu können. So werden Kinder in ihrer Fantasie, Wahrnehmungs-, Ausdrucks- und Erlebnisfähigkeit sowie ihren speziellen Neigungen und Begabungen unterstützt und gefördert.

Kinder erstellen ein Mandala aus Naturmaterialien

Die unterschiedlichen Facetten ästhetischer Entwicklung

Ästhetische Bildung hat viele Ausdrucksformen wie Musik, Tanz, Theater, bildnerisches und plastisches Gestalten. Durch sie werden den Kindern Möglichkeiten eröffnet, ihr Bild von der Welt durch konkretes Tun zu konstruieren und ihre damit verbundenen Gefühle auszudrücken. Dabei steht das Tun im Mittelpunkt und nicht das fertig gestaltete Produkt.

Neben dem ästhetischen Empfinden werden die Feinmotorik und Körperkoordination, die Nah- und Fernsinne sowie Konzentration und Ausdauer angeregt und gefördert. Die Begegnung mit Werken der Musik und Malerei aller Welt trägt zur Bildung der Sinne und des ästhetischen Empfindens bei.

Kleine Kinder (bis 3 Jahre) haben ein großes Bedürfnis, mit ihrer Stimme und ihrem Körper musikalisch tätig zu sein. Sie lassen sich von Liedern beruhigen, bewegen sich im Rhythmus von Musik und äußern Gefühle und Stimmungen in Melodien und Liedern.

Ästhetische Entwicklung durch gemeinsames Musizieren

Musizieren fördert die Entfaltung von Gehör, Stimme, Atmungsorganen und Bewegungsapparat und bietet wichtige Impulse für die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung eines Kleinkindes. Den eigenen Körper und andere Kulturen neu zu entdecken, erlebt das Kind in der Gemeinschaft durch Musik, Tanz, Pantomime und Theater. Gemeinsames Musizieren stärkt das Wir-Gefühl in der Gemeinschaft und vermittelt das Gefühl der Zugehörigkeit zur Gruppe.

Das wiederholte Singen von Liedern oder rhythmisches Sprechen von Reimen fördert den Spracherwerb. Die Verknüpfung von Gesang und Bewegung macht Kindern nicht nur Spaß, sondern stärkt auch Atmung und Körperwahrnehmung.

Mit zunehmenden motorischen Fähigkeiten können Kinder Musik immer besser auch in Bewegung umsetzen. Bewegungs-, Kreis- und Tanzspiellieder fordern Kinder spielerisch, ihre grobmotorischen Bewegungsabläufe (Drehen, Laufen, Hüpfen, vorwärts und rückwärts Gehen) zu entwickeln und zu üben.